38

C-Dur

Ordnung nach Hoboken
Hob.I: 38
Chonologische Ordnung
41
Tonart
C-Dur
Periode
Mittlere Esterház-Sinfonien 1767 bis 1773; „Sturm und Drang“ und die „Ruhe“ danach
Kompositionsdatum
1767
Auftraggeber
Fürst Nikolaus I. Joseph Esterházy
Anzahl der Sätze
4
Echtheitsbeleg
Entwurfs-Katalog
Partitur-Ausgabe

Sinfonien um 1766-1769
Herausgeber: Andreas Friesenhagen und Christin Heitmann; Reihe I, Band 5a; 2008, G. Henle Verlag München

Hob.I:38 Symphonie in F-Dur in C-Dur
Ob der schöpferische Unernst dieses Werks von der Bühne inspiriert wurde oder nicht, werden wir nie erfahren; auf jeden Fall würde es unter der Assoziation nicht leiden. Wie mehrere andere frühe Haydn-Symphonien in C-Dur bedient sich das einleitende Allegro di molto zunächst des sonst gewöhnlich Finalsätzen vorbehaltenen 2/4-Takts. Möglicherweise ähnelt es einer Ouvertüre; gewiss klingt es "bühnengemäß", ein wenig bombastisch, ohne große Feinheiten des Kontrasts oder der motivischen Variation. Und mitten in der Durchführung wird es regelrecht komisch: Dieser Abschnitt hat sich bisher auf a-Moll konzentriert; am Ende einer langen Sequenz führt Haydn jedoch zwei irreführende Kadenzen auf F (der Untermediante) aus, bis er des Spiels müde wird und unisono eine dritte Kadenz herausarbeitet, um es endlich für a-Moll zu entscheiden — worauf er diesmal nicht nur F einwechselt, sondern auch nach piano absinkt und eine neue Episode in F-Dur beginnt! (Der "Trio"-Effekt, den die reduzierte Besetzung und Heraushebung aus dem Zusammenhang auslöst, findet sich auch hauptsächlich in älteren Finalsätzen.)
Das Andante molto ist ein feinsinnig possenhafter "Echosatz" jener Art, wie er bei den konservativen norddeutschen Kritikern zu Haydns Zeit soviel Anstoß erregte. Die gedämpften zweiten Violinen imitieren ständig die Schlussmotive der ungedämpften ersten — egal, wie taktlos dies im rhythmischen Kontext erscheinen mag, oder wie übertrieben am Ende der beiden Hauptabschnitte. Das Menuett zeichnet sich durch ein Oboensolo im Trio aus. Das gilt auch für die zweite Gruppe des Allegro di molto bezeichneten Finales (nun alla breve). Das Finale alterniert im Allgemeinen zwischen einem Eröffnungsthema, das über einem exzentrischen tonischen Orgelpunkt die Tonleiter auf- und abmarschiert, und kontrapunktischen Passagen an den Übergängen und in der Durchführung. Die Wirkung ist entschieden die einer humorigen Gegenüberstellung statt organischer Integration.
©James Webster

Analyse

Analyse

Analyse der Sätze

1. Satz
41,1
Satzbezeichnung
Allegro di molto
Tonart
C-Dur
Form
Sonatenform
2. Satz
41,2
Satzbezeichnung
Andante molto
Tonart
F-Dur
Form
dreiteilige Liedform
3. Satz
41,3
Satzbezeichnung
Menuet Allegro / Trio
Tonart
C-F-Dur
4. Satz
41,4
Satzbezeichnung
Allegro di molto
Tonart
C-Dur
Form
Sonatenform
Spieldauert gesamt
ca. 20 Min.

Musiker

Musiker

Musiker

Anders als etwa bei den Opern lassen sich bei den Sinfonien, auf Grund ihrer unklaren zeitlichen Zuordnung, vollständige Besetzungs- bzw. Namenslisten der Orchestermusiker nicht anführen. Und es ist überhaupt nur bei einer der drei „Sinfonie-Schaffens-Phasen“ möglich, nämlich der mittleren Phase, jener am Hofe der Esterházys (1761-1781 letzte Sinfonie für das Esterház-Publikum) respektive 1790). Bei der ersten Phase, im Dienste des Grafen Morzin, also vor Esterházy (1757-1761) und der dritten Phase, jener danach (1782-1795) ist es überhaupt nicht möglich. Im Übrigen lässt sich die dritte Phase wiederum in drei Abschnitte gliedern: Jenen, in dem Haydn erstmals für ein „anderes“ Publikum als seines am Hofe Esterház komponierte (1782-1784), den Pariser Sinfonien (1785-1786) und den Londoner Sinfonien bis (1791-1795).
Namens- bzw. Gehaltslisten – und aus jenen wurde die Orchesterbesetzung „extrahiert“ - existieren also nur aus der Schaffensphase im Dienst der beiden Fürsten Esterházy, also von 1761 bis 1782.
Daher werden „nur“ jene Musiker angeführt, die im Dienste der beiden Fürsten Esterházy standen und mit Sicherheit über einen längeren Zeitraum in Haydns Orchester wirkten, quasi ein „All-Time – All-Stars-Orchester“. Ich behielt bei den betreffenden Musikern die Jahreszahl „-1790“ bei, da mit Sicherheit Haydn auch nach 1782 seine Sinfonien am Hofe zu Gehör brachte.

Leitung
Joseph Haydn
Orchestrierung
0|2|0|0 – 2|0 – 0 – Str.
Besetzung Orchester
0|2|0|1 – 2|0 – 0 – Str.
Besetzung
Flöte Franz Sigl 1761-1773
Flöte Zacharias Hirsch 1777-1790
Oboe Michael Kapfer 1761-1769
Oboe Georg Kapfer 1761-1770
Oboe Anton Mayer 1782-1790
Oboe Joseph Czerwenka 1784-1790
Fagott Johann Hinterberger 1761-1777
Fagott Franz Czerwenka 1784-1790
Fagott Joseph Steiner 1781-1790
Horn (spielte Violine) Franz Pauer 1770-1790
Horn (spielte Violine) Joseph Oliva 1770-1790
Pauke oder Fagott Caspar Peczival 1773-1790
Violine Luigi Tomasini 1761-1790
Violine (Stimmführer 2. Vl) Johann Tost 1783-1788
Violine Joseph Purgsteiner 1766-1790
Violine Joseph Dietzl 1766-1790
Violine Vito Ungricht 1777-1790
Violine (meist Viola) Christian Specht 1777-1790
Violoncello Anton Kraft 1779-1790
Violone Carl Schieringer 1768-1790

Medien

Medien

Musik

Antal Dorati

Joseph Haydn
The Symphonies
Philharmonia Hungarica
33 CDs, aufgenommen 1970 bis 1974, herausgegeben 1996 Decca (Universal)

1. Satz
41,1
2. Satz
41,2
3. Satz
41,3
4. Satz
41,4



Partitur

38









Haydn13

1757

1. Periode
Hob.I:1

1757/1758

1. Periode
Hob.I:37

1757-1759

1. Periode
Hob.I:18
Hob.I:2

1757-1760

1. Periode
Hob.I:4
Hob.I:27

1758-1760

1. Periode
Hob.I:10
Hob.I:20

1761/1762

1. Periode
Hob.I:36
Hob.I:33

1766

4. Periode

1771

4. Periode
Hob.I:52
Hob.I:42

1774/1775

5. Periode
Hob.I:68

1776

5. Periode
Hob.I:61

1777/1778

5. Periode
Hob.I:53 "L'Impériale"

1778/1779

5. Periode
Hob.I:71

1780

5. Periode
Hob.I:74
Hob.I:62

1781

5. Periode
Hob.I:73 "La chasse"

1787

8. Periode
Hob.I:89

-1788

8. Periode
Hob.I:88

1788

8. Periode
Hob.I:90
Hob.I:91

1789

8. Periode
Hob.I:92 "Oxford"

1793

10. Periode
Hob.I:99

1794

10. Periode
Hob.I:102

1796

1799

1801

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
I. Periode
Acide
 
I. Periode
 
I. Periode
 
I. Periode
La canterina
I. Periode
 
I. Periode
Lo speziale
 
I. Periode
 
I. Periode
Le pescatrici
 
I. Periode
 
I. Periode
 
II. Periode
 
II. Periode
 
II. Periode
 
II. Periode
Il mondo della luna
 
II. Periode
 
III. Periode
 
III. Periode
La fedeltà premiata
 
III. Periode
Orlando paladino
 
III. Periode
Armida
 
III. Periode
La vera costanza II