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A major
Sinfonien 1764 und 1765
Herausgeber: Horst Walter; Reihe I, Band 4; G. Henle Verlag München
Joseph Haydn: Symphonien Nr. 21-24, 28-31 und 34
Vor seinem Stellenantritt beim Fürsten Esterházy (1761) komponierte Haydn etwa 20 Symphonien, und während der Jahre 1761-1765 fügte er diesen weitere 20 bei. Während der fünf Jahre, die Haydn als fürstlicher Vize-Kapellmeister in Eisenstadt verbrachte, stand die Symphonie im Mittelpunkt seines Schaffens, und er machte in dieser Gattung — verglichen mit der vorausgegangenen Periode — spektakuläre Fortschritte, was Qualität und Vielfalt angeht. Mit dieser Epoche ließ Haydn seine Vorgänger und Zeitgenossen weit hinter sich. Seine Symphonien blieben zum großen Teil energiegeladen und prägnant, gewannen jedoch an Dichte, Dynamik und — Haydn stand ja ein Orchester zur Verfügung — an Klangfarbe.
Nicht alle überlebten als datierte Originalkopien, wie acht der hier eingespielten neun Werke. Die Symphonien Nr. 21 in A-Dur, Nr. 22 in Es-Dur ("Der Philosoph"), Nr. 23 in G-Dur und Nr. 24 in D-Dur stammen aus dem Jahre 1764; die Symphonien Nr. 28 in A-Dur, Nr. 29 in E-Dur, Nr. 30 in C-Dur ("Alleluja") und Nr. 31 in D-Dur ("mit dem Hornsignal") datieren von 1765. Nr. 34 in d-Moll stammt mit größter Wahrscheinlichkeit aus dem Jahr 1765 oder spätestens 1766.
Die vier aus dem Jahre 1764 stammenden Symphonien können klar in zwei Gruppen eingeteilt werden: je zwei (Nr. 21 und 22) setzen mit einem langsamen Satz ein oder (Nr. 23 und 24) weisen jene Folge der vier Sätze auf, die Haydn mit seltenen Ausnahmen in seinen Symphonien stets anwenden sollte: schnell-langsam-Menuett-schnell. Keine der vier ist im Entwurf-Katalog (dem Themenkatalog seiner Werke, den Haydn 1765 begann) aufgeführt, und die Reihenfolge ihrer Entstehung lässt sich offenbar nicht mehr bestimmen. Die vier Originalmanuskripte aus Haydns Nachlass werden in Budapest aufbewahrt.
©James Webster
Hob.I:21 Symphonie in A-Dur
Die Symphonie Nr. 21 für 2 Oboen, 2 Hörner und Streichinstrumente weist ebenso wie Nr. 5 und 11 den charakteristischen Haydnschen Aufbau auf, wobei die vier Sätze in der gleichen Tonart stehen und der langsame Kopfsatz besonders ausdrucksvoll ist. Man bezeichnet diese Werke als "KirchenSymphonien", doch darf diese Bezeichnung allgemein nur auf die alte Sonata di chiesa mit ihrem langsamen Anfangssatz angewendet werden, denn Haydn schrieb sie keineswegs für die Kirche. Das Wechselspiel der Streicher und Blasinstrumente zu Beginn des Adagios ist äußerst subtil. Es finden sich keine wiederholten Takte, der Satz ist sozusagen durchkomponiert und weist in der Mitte schöne barocke Szenen auf. Er ist im 3/4-Takt geschrieben. Das Presto (2/3) ist hingegen von konstanter Energie, mit einem aus sechs Noten gehämmerten Motiv, das, allein oder im Zusammenspiel, das Geschehen beherrscht. Das Menuett, mit seinem Trio in a-Moll für Streicher ohne Begleitung, erinnert etwas an die Kleine Nachtmusik Mozarts (1787), und das Finale (Allegro molto, 4/4) stellt einer rhythmischen Formel mit dem Vermerk forte aus dem 2. Satz ein mit piano bezeichnetes, synkopiertes Motiv gegenüber.
©James Webster
Analysis

Analysis of the movements




Musicians

Musicians
Due to the unclear time of origin of most of Haydn’s symphonies - and unlike his 13 Italian operas, where we really know the exact dates of premieres and performances - detailed and correct name lists of the orchestral musicians cannot be given. As a rough outline, his symphony works can be divided into three temporal blocks. In the first block, in the service of Count Morzin (1757-1761), in the second block, the one at the court of the Esterházys (1761-1790 but with the last symphony for the Esterház audience in 1781) and the third block, the one after Esterház (1782-1795), i.e. in Paris and London. Just for this middle block at the court of the Esterházys 1761-1781 (the last composed symphony for the Esterház audience) respectively 1790, at the end of his service at the court of Esterház we can choose Haydn’s most important musicians and “long-serving companions” and thereby extract an "all-time - all-stars orchestra".
Flute | Franz Sigl 1761-1773 |
Flute | Zacharias Hirsch 1777-1790 |
Oboe | Michael Kapfer 1761-1769 |
Oboe | Georg Kapfer 1761-1770 |
Oboe | Anton Mayer 1782-1790 |
Oboe | Joseph Czerwenka 1784-1790 |
Bassoon | Johann Hinterberger 1761-1777 |
Bassoon | Franz Czerwenka 1784-1790 |
Bassoon | Joseph Steiner 1781-1790 |
Horn (played violin) | Franz Pauer 1770-1790 |
Horn (played violin) | Joseph Oliva 1770-1790 |
Timpani or Bassoon | Caspar Peczival 1773-1790 |
Violin | Luigi Tomasini 1761-1790 |
Violin (leader 2. Vl) | Johann Tost 1783-1788 |
Violin | Joseph Purgsteiner 1766-1790 |
Violin | Joseph Dietzl 1766-1790 |
Violin | Vito Ungricht 1777-1790 |
Violin (most Viola) | Christian Specht 1777-1790 |
Cello | Anton Kraft 1779-1790 |
Violone | Carl Schieringer 1768-1790 |
Medias

Music
Antal Dorati
Joseph Haydn
The Symphonies
Philharmonia Hungarica
33 CDs, aufgenommen 1970 bis 1974, herausgegeben 1996 Decca (Universal)



