104
"Salomon"
D-Dur
Londoner Sinfonien, 4. Folge
Herausgeber: Hubert Unverricht; Reihe I, Band 18; G. Henle Verlag München
Hob.I:104 Symphonie in D-Dur
Die Symphonie Nr.104 entstand Anfang 1795 in London und ist die letzte der von Haydn komponierten Symphonien; Haydn selbst vermerkte auf dem Titelblatt des Autographes: “The 12th which I have composed in England”. Ihre erste Aufführung erlebte sie im Rahmen eines Benefizkonzertes, das Haydn am 4. Mai 1795 in London für sich gab; sie war Programmbestandteil der letzten Salomon-Konzerte in London Mai-Juni 1795, bevor Haydn wieder nach Wien und Eisenstadt zurückfuhr. Die Symphonie Nr.104 stellt somit nicht nur die Krönung der Londoner Symphonie-Serie sondern auch des gesamten Symphonieschaffens Haydns dar. Sie bildet sozusagen die Summe des kompositionstechnischen Könnens Haydns nicht nur in handwerklich-kontrapunktischer Hinsicht sondern auch in der Haydn typischen Ausprägung der Fähigkeit, kontrapunktische Brillanz mit einem populären musikalischen Idiom in Einklang zu bringen.
Die langsame Einleitung, im Fortissimo in einem fanfarenartigen Motiv beginnend, leitet ein Allegro von größter Dichte der motivischen Verzahnung ein, das auf einen einzigen Gedanken gegründet ist. Harmonische Feinheiten neuer Art bringt der langsame Satz. Das schnelle Menuett, ein Walzer mit einem Trio, dessen Wirkung auf dem solistischen Einsatz einzelner Instrumente basiert, weicht in seinem Charakter völlig von den entsprechenden Stücken der vorangegangenen Symphonien ab. Die dudelsackartige Melodie, mit dem das Finale beginnt, soll auf ein kroatisches Volkslied zurückgehen, das zur Haydnzeit im Eisenstädter Raum gesungen worden ist.
Analyse

Analyse der Sätze





Musiker

Musiker
Anders als etwa bei den Opern lassen sich bei den Sinfonien, auf Grund ihrer unklaren zeitlichen Zuordnung, vollständige Besetzungs- bzw. Namenslisten der Orchestermusiker nicht anführen. Und es ist überhaupt nur bei einer der drei „Sinfonie-Schaffens-Phasen“ möglich, nämlich der mittleren Phase, jener am Hofe der Esterházys (1761-1781 letzte Sinfonie für das Esterház-Publikum) respektive 1790). Bei der ersten Phase, im Dienste des Grafen Morzin, also vor Esterházy (1757-1761) und der dritten Phase, jener danach (1782-1795) ist es überhaupt nicht möglich. Im Übrigen lässt sich die dritte Phase wiederum in drei Abschnitte gliedern: Jenen, in dem Haydn erstmals für ein „anderes“ Publikum als seines am Hofe Esterház komponierte (1782-1784), den Pariser Sinfonien (1785-1786) und den Londoner Sinfonien bis (1791-1795).
Medien

Musik
Antal Dorati
Joseph Haydn
The Symphonies
Philharmonia Hungarica
33 CDs, aufgenommen 1970 bis 1974, herausgegeben 1996 Decca (Universal)




