15

D-Dur

Ordnung nach Hoboken
Hob.I: 15
Chonologische Ordnung
16
Tonart
D-Dur
Periode
Sinfonien für den Grafen Morzin 1757 bis 1761
Kompositionsdatum
1761
Auftraggeber
Graf Morzin
Anzahl der Sätze
4
Echtheitsbeleg
Entwurfs-Katalog
Partitur-Ausgabe

Sinfonien um 1761-1765
Herausgeber: Ullrich Scheideler; Reihe I, Band 2; 2012, G. Henle Verlag München

Hob.I:15 Symphonie in D-Dur
Dieses Werk beginnt mit dem wohl ungewöhnlichsten ersten Satz aller Haydn-Symphonien. Er ist in A-B-A-Form gehalten, Adagio-Presto-Adagio (in den A-Teilen kommen konzertierende Hörner vor); aber der erste Adagio-Abschnitt ist keine langsame Introduktion, und der Satz als Ganzes ist auch nicht (wie gelegentlich behauptet wurde) ein Beispiel einer "französischen Ouvertüre". Vielmehr handelt es sich beim einleitenden Adagio um ein in sich abgeschlossenes Stück mit einer vollständigen Kadenz (und der Vorbereitung eines Übergangs zum Presto). Wegen seines in sich "abgerundeten" Charakters ist es keine "Introduktion"; außerdem verträgt es, wiederum im Gegensatz zu einer Introduktion, am Ende keine Wiederholung. Das Presto setzt mit einer ansteigenden Pseudo-Imitation ein, die kein Thema, sondern reiner musikalischer Prozess ist. Seine Form ist ebenfalls einzigartig: Es sieht keine Wiederholung der beiden strukturbildenden Teile vor, und die Stelle, an der die Exposition endet und die Durchführung anfangt, ist nicht exakt auszumachen. Diese seltsamen Stilmerkmale müssen eine Konsequenz seiner einzigartigen Funktion als einleitendes sinfonisches Allegro sein, das zu beiden Seiten von einem Adagio "eingerahmt" wird. - Könnte es sein, dass diese Sonderform außermusikalische Bedeutung hat?
Immerhin ist der zyklische Aufbau der Symphonie Nr. 15 irgendwo schon vertraut: Vier Sätze mit "umgedrehten" Binnensätzen nach dem Schema langsam/schnell/langsam-Menuett-langsam-Finale. Die drei übrigen Sätze sind alle vom konventionellen Typ und halten sich an das allgemeine Kontrastprinzip. Das galante Menuett umschließt ein lieblicheres Trio mit Legato-Zweiton-gruppen, in dem sich die beiden Violinparts mit der Solobratsche und dem Solocello abwechseln. Das Andante ist wie gewohnt eher spritzig als feierlich (bietet also den größtmöglichen Kontrast zum Adagio des ersten Satzes). Und das Finale ist ein Dacapo-Gefüge mit einer kunstvollen Minore-Episode in der Mitte.
©James Webster

Analyse

Analyse

Analyse der Sätze

1. Satz
16,1
 
16,1a
Satzbezeichnung
Adagio / Presto / Adagio - Presto
Tonart
D-Dur
Form
französische Ouvertüre
2. Satz
16,2
Satzbezeichnung
Menuet / Trio
Tonart
D-G-Dur
3. Satz
16,3
Satzbezeichnung
Andante
Tonart
G-Dur
Form
dreiteilige Liedform
4. Satz
16,4
Satzbezeichnung
Presto
Tonart
D-Dur
Form
dreiteiliges Rondo
Spieldauert gesamt
ca. 19 Min.

Musiker

Musiker

Musiker

Anders als etwa bei den Opern lassen sich bei den Sinfonien, auf Grund ihrer unklaren zeitlichen Zuordnung, vollständige Besetzungs- bzw. Namenslisten der Orchestermusiker nicht anführen. Und es ist überhaupt nur bei einer der drei „Sinfonie-Schaffens-Phasen“ möglich, nämlich der mittleren Phase, jener am Hofe der Esterházys (1761-1781 letzte Sinfonie für das Esterház-Publikum) respektive 1790). Bei der ersten Phase, im Dienste des Grafen Morzin, also vor Esterházy (1757-1761) und der dritten Phase, jener danach (1782-1795) ist es überhaupt nicht möglich. Im Übrigen lässt sich die dritte Phase wiederum in drei Abschnitte gliedern: Jenen, in dem Haydn erstmals für ein „anderes“ Publikum als seines am Hofe Esterház komponierte (1782-1784), den Pariser Sinfonien (1785-1786) und den Londoner Sinfonien bis (1791-1795).
Namens- bzw. Gehaltslisten – und aus jenen wurde die Orchesterbesetzung „extrahiert“ - existieren also nur aus der Schaffensphase im Dienst der beiden Fürsten Esterházy, also von 1761 bis 1782.
Daher werden „nur“ jene Musiker angeführt, die im Dienste der beiden Fürsten Esterházy standen und mit Sicherheit über einen längeren Zeitraum in Haydns Orchester wirkten, quasi ein „All-Time – All-Stars-Orchester“. Ich behielt bei den betreffenden Musikern die Jahreszahl „-1790“ bei, da mit Sicherheit Haydn auch nach 1782 seine Sinfonien am Hofe zu Gehör brachte.

Leitung
Joseph Haydn
Orchestrierung
0|2|0|0 – 2|0 – 0 – Str. (mit Solo-Vc)
Besetzung Orchester
0|2|0|0 – 2|0 – 0 – Str.
Besetzung
Flöte Franz Sigl 1761-1773
Flöte Zacharias Hirsch 1777-1790
Oboe Michael Kapfer 1761-1769
Oboe Georg Kapfer 1761-1770
Oboe Anton Mayer 1782-1790
Oboe Joseph Czerwenka 1784-1790
Fagott Johann Hinterberger 1761-1777
Fagott Franz Czerwenka 1784-1790
Fagott Joseph Steiner 1781-1790
Horn (spielte Violine) Franz Pauer 1770-1790
Horn (spielte Violine) Joseph Oliva 1770-1790
Pauke oder Fagott Caspar Peczival 1773-1790
Violine Luigi Tomasini 1761-1790
Violine (Stimmführer 2. Vl) Johann Tost 1783-1788
Violine Joseph Purgsteiner 1766-1790
Violine Joseph Dietzl 1766-1790
Violine Vito Ungricht 1777-1790
Violine (meist Viola) Christian Specht 1777-1790
Violoncello Anton Kraft 1779-1790
Violone Carl Schieringer 1768-1790

Medien

Medien

Musik

Antal Dorati

Joseph Haydn
The Symphonies
Philharmonia Hungarica
33 CDs, aufgenommen 1970 bis 1974, herausgegeben 1996 Decca (Universal)

1. Satz
16,1
 
16,1a
2. Satz
16,2
3. Satz
16,3
4. Satz
16,4



Partitur

15









Haydn13

1757

1. Periode
Hob.I:1

1757/1758

1. Periode
Hob.I:37

1757-1759

1. Periode
Hob.I:18
Hob.I:2

1757-1760

1. Periode
Hob.I:4
Hob.I:27

1758-1760

1. Periode
Hob.I:10
Hob.I:20

1761/1762

1. Periode
Hob.I:36
Hob.I:33

1766

4. Periode

1771

4. Periode
Hob.I:52
Hob.I:42

1774/1775

5. Periode
Hob.I:68

1776

5. Periode
Hob.I:61

1777/1778

5. Periode
Hob.I:53 "L'Impériale"

1778/1779

5. Periode
Hob.I:71

1780

5. Periode
Hob.I:74
Hob.I:62

1781

5. Periode
Hob.I:73 "La chasse"

1787

8. Periode
Hob.I:89

-1788

8. Periode
Hob.I:88

1788

8. Periode
Hob.I:90
Hob.I:91

1789

8. Periode
Hob.I:92 "Oxford"

1793

10. Periode
Hob.I:99

1794

10. Periode
Hob.I:102

1796

1799

1801

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
I. Periode
Acide
 
I. Periode
 
I. Periode
 
I. Periode
La canterina
I. Periode
 
I. Periode
Lo speziale
 
I. Periode
 
I. Periode
Le pescatrici
 
I. Periode
 
I. Periode
 
II. Periode
 
II. Periode
 
II. Periode
 
II. Periode
Il mondo della luna
 
II. Periode
 
III. Periode
 
III. Periode
La fedeltà premiata
 
III. Periode
Orlando paladino
 
III. Periode
Armida
 
III. Periode
La vera costanza II