79
F-Dur
Sinfonien 1782-1784
Herausgeber: Sonja Gerlach und Sterling E. Murray; Reihe I, Band 11; G. Henle Verlag München
Hob.I:79 Symphonie in F-Dur
Diese Symphonie ist die erste einer Gruppe von drei Symphonien (Nr. 79-81), die 1783/84 komponiert wurden und 1785 bei Torricella und Artaria in Wien im Druck erschienen. Ihr Entstehungsanlass ist unbekannt. Haydn zeigt sich hier als sehr gewandter Kompositionstechniker, der neben der Fülle seiner Aufgaben als Esterházyscher Hof- (und in dieser Zeit vor allem Opern-)kapellmeister auch die Nachfrage am internationalen Markt zu befriedigen weiß.
Der erste Satz der Nr. 79 ist ein konventioneller Sonatensatz, bei dem allerdings eine große Durchführungsportion noch nach dem Repriseneinsatz „nachgereicht“ wird. Merkwürdig ist der zweite Satz, der aus zwei Hälften besteht, die musikalisch - außer der Tonart - überhaupt nichts miteinander zu tun zu haben scheinen: einem graziösen langsamen Abschnitt und einem darauf folgenden kurzen „Kehraus“-Allegro, das das Publikum im Zweifel darüber lässt, ob nicht bereits ein Finale erklungen sei? Das „eigentliche“ Finale, das dann nach dem Menuett erklingt, ist ausführlicher, eine mehrfach geschachtelte Rondoform, in die sich auch Durchführungselemente der Sonatenform mischen.
Analyse

Analyse der Sätze




Musiker

Musiker
Anders als etwa bei den Opern lassen sich bei den Sinfonien, auf Grund ihrer unklaren zeitlichen Zuordnung, vollständige Besetzungs- bzw. Namenslisten der Orchestermusiker nicht anführen. Und es ist überhaupt nur bei einer der drei „Sinfonie-Schaffens-Phasen“ möglich, nämlich der mittleren Phase, jener am Hofe der Esterházys (1761-1781 letzte Sinfonie für das Esterház-Publikum) respektive 1790). Bei der ersten Phase, im Dienste des Grafen Morzin, also vor Esterházy (1757-1761) und der dritten Phase, jener danach (1782-1795) ist es überhaupt nicht möglich. Im Übrigen lässt sich die dritte Phase wiederum in drei Abschnitte gliedern: Jenen, in dem Haydn erstmals für ein „anderes“ Publikum als seines am Hofe Esterház komponierte (1782-1784), den Pariser Sinfonien (1785-1786) und den Londoner Sinfonien bis (1791-1795).
Namens- bzw. Gehaltslisten – und aus jenen wurde die Orchesterbesetzung „extrahiert“ - existieren also nur aus der Schaffensphase im Dienst der beiden Fürsten Esterházy, also von 1761 bis 1782.
Daher werden „nur“ jene Musiker angeführt, die im Dienste der beiden Fürsten Esterházy standen und mit Sicherheit über einen längeren Zeitraum in Haydns Orchester wirkten, quasi ein „All-Time – All-Stars-Orchester“. Ich behielt bei den betreffenden Musikern die Jahreszahl „-1790“ bei, da mit Sicherheit Haydn auch nach 1782 seine Sinfonien am Hofe zu Gehör brachte.
Flöte | Franz Sigl 1761-1773 |
Flöte | Zacharias Hirsch 1777-1790 |
Oboe | Michael Kapfer 1761-1769 |
Oboe | Georg Kapfer 1761-1770 |
Oboe | Anton Mayer 1782-1790 |
Oboe | Joseph Czerwenka 1784-1790 |
Fagott | Johann Hinterberger 1761-1777 |
Fagott | Franz Czerwenka 1784-1790 |
Fagott | Joseph Steiner 1781-1790 |
Horn (spielte Violine) | Franz Pauer 1770-1790 |
Horn (spielte Violine) | Joseph Oliva 1770-1790 |
Pauke oder Fagott | Caspar Peczival 1773-1790 |
Violine | Luigi Tomasini 1761-1790 |
Violine (Stimmführer 2. Vl) | Johann Tost 1783-1788 |
Violine | Joseph Purgsteiner 1766-1790 |
Violine | Joseph Dietzl 1766-1790 |
Violine | Vito Ungricht 1777-1790 |
Violine (meist Viola) | Christian Specht 1777-1790 |
Violoncello | Anton Kraft 1779-1790 |
Violone | Carl Schieringer 1768-1790 |
Medien

Musik
Antal Dorati
Joseph Haydn
The Symphonies
Philharmonia Hungarica
33 CDs, aufgenommen 1970 bis 1974, herausgegeben 1996 Decca (Universal)



