97
C-Dur
Londoner Sinfonien, 2. Folge
Herausgeber: Robert von Zahn; Reihe I, Band 16; G. Henle Verlag München
Hob.I:97 Symphonie in C-Dur
Die Symphonie Nr. 97 entstand 1792 und wurde am 3. oder 4. Mai desselben Jahres bei den “Salomon-Konzerten” zum ersten Mal aufgeführt. Sie ist die letzte der für den ersten Londoner Aufenthalt Haydn (1791/92) komponierten Symphonien und übrigens die letzte Symphonie Haydns in der festlichen Tonart C-Dur.
Im ersten Satz beweisen die thematische Verknüpfung der langsamen Einleitung mit der Schlussgruppe des Vivace-Hauptteils sowie barocke Trio-Technik die Vielseitigkeit in der Anwendung verschiedener kompositorischer Verfahren, die gemeinsam dem Bau der symphonischen Großform dienen. Der zweite Satz ist in freier Variationsform gehalten. In der dritten Variation wendet Haydn einen Instrumentationseffekt an: Er lässt die Violinen “al ponticello”, also mit dem Bogen nahe dem Steg spielen, was einen harten, metallischen Ton ergibt. (Diese Anweisung ging allerdings in den meisten der gebräuchlichen deutschen Druckausgaben verloren.) Im Trio des Menuetts, das ganz im Piano gehalten ist und dadurch einen scharfen Kontrast zum Menuett-Abschnitt bildet, kommt es zu alpenländischen Jodel-Effekten und einer merkwürdigen Stelle für die Solo-Violine (die ja dem Konzertdirektor Johann Peter Salomon zugedacht war) in hoher Lage. Auch hier ist der vierte Satz formal ein sog. Sonatenrondo, eine Verschränkung zwischen Rondo- und Sonatensatzform.
Analyse

Analyse der Sätze





Musiker

Musiker
Anders als etwa bei den Opern lassen sich bei den Sinfonien, auf Grund ihrer unklaren zeitlichen Zuordnung, vollständige Besetzungs- bzw. Namenslisten der Orchestermusiker nicht anführen. Und es ist überhaupt nur bei einer der drei „Sinfonie-Schaffens-Phasen“ möglich, nämlich der mittleren Phase, jener am Hofe der Esterházys (1761-1781 letzte Sinfonie für das Esterház-Publikum) respektive 1790). Bei der ersten Phase, im Dienste des Grafen Morzin, also vor Esterházy (1757-1761) und der dritten Phase, jener danach (1782-1795) ist es überhaupt nicht möglich. Im Übrigen lässt sich die dritte Phase wiederum in drei Abschnitte gliedern: Jenen, in dem Haydn erstmals für ein „anderes“ Publikum als seines am Hofe Esterház komponierte (1782-1784), den Pariser Sinfonien (1785-1786) und den Londoner Sinfonien bis (1791-1795).
Medien

Musik
Antal Dorati
Joseph Haydn
The Symphonies
Philharmonia Hungarica
33 CDs, aufgenommen 1970 bis 1974, herausgegeben 1996 Decca (Universal)




