34
d-Moll
Sinfonien um 1761-1765
Herausgeber: Ullrich Scheideler; Reihe I, Band 2; 2012, G. Henle Verlag München
Hob.I:34 Symphonie in d-Moll
Nr. 34 wird 1767 im Breitkopf-Katalog aufgeführt und entstand höchstwahrscheinlich ein oder zwei Jahre früher. Sie weist ebenso wie Nr. 5, 11, 21, 22 und 49 das Muster langsam-schnell-Menuett-schnell auf, doch ist sie die einzige in dieser Gruppe, die nicht durchweg den gleichen Modus beibehält. Das Adagio (d-Moll) kontrastiert mit den drei folgenden Sätzen in D-Dur. Nr. 34 ist die erste Symphonie Haydns , die in d-Moll einsetzt, und ihr einleitendes Adagio (3/ 4), einer der schönsten langsamen Sätze, die er vor seinem 35. Lebensjahr schrieb, ist auch der einzige Kopfsatz mit einem tragischen Tonfall, ein erster Bote der "Sturm-und-Drang"-Phase. Dem 2. Satz (Allegro, 4/4) gelingt es, die Spannung aufrecht zu erhalten, und er kündet mit seinen weiten Intervallsprüngen (zuerst Halbe, dann Viertel) das entsprechende Stück der Symphonie Nr. 49 aus dem Jahr 1768 an. Doch das Menuett (mit einem von den Bläsern beherrschten Trio) und vor allem das Finale (Presto assai, 2/4) ist dem Geist des Divertimentos verwandt. Der Schlusssatz weißt einen einfachen dreiteiligen Aufbau ABA (B in moll) auf. Sehr wenige Werke Haydns sind so zerrissen, vielleicht nicht zwischen zwei Welten, aber doch zwischen zwei Abschnitten in seiner Laufbahn.
©James Webster
Analyse

Analyse der Sätze




Musiker

Musiker
Anders als etwa bei den Opern lassen sich bei den Sinfonien, auf Grund ihrer unklaren zeitlichen Zuordnung, vollständige Besetzungs- bzw. Namenslisten der Orchestermusiker nicht anführen. Und es ist überhaupt nur bei einer der drei „Sinfonie-Schaffens-Phasen“ möglich, nämlich der mittleren Phase, jener am Hofe der Esterházys (1761-1781 letzte Sinfonie für das Esterház-Publikum) respektive 1790). Bei der ersten Phase, im Dienste des Grafen Morzin, also vor Esterházy (1757-1761) und der dritten Phase, jener danach (1782-1795) ist es überhaupt nicht möglich. Im Übrigen lässt sich die dritte Phase wiederum in drei Abschnitte gliedern: Jenen, in dem Haydn erstmals für ein „anderes“ Publikum als seines am Hofe Esterház komponierte (1782-1784), den Pariser Sinfonien (1785-1786) und den Londoner Sinfonien bis (1791-1795).
Namens- bzw. Gehaltslisten – und aus jenen wurde die Orchesterbesetzung „extrahiert“ - existieren also nur aus der Schaffensphase im Dienst der beiden Fürsten Esterházy, also von 1761 bis 1782.
Daher werden „nur“ jene Musiker angeführt, die im Dienste der beiden Fürsten Esterházy standen und mit Sicherheit über einen längeren Zeitraum in Haydns Orchester wirkten, quasi ein „All-Time – All-Stars-Orchester“. Ich behielt bei den betreffenden Musikern die Jahreszahl „-1790“ bei, da mit Sicherheit Haydn auch nach 1782 seine Sinfonien am Hofe zu Gehör brachte.
Flöte | Franz Sigl 1761-1773 |
Flöte | Zacharias Hirsch 1777-1790 |
Oboe | Michael Kapfer 1761-1769 |
Oboe | Georg Kapfer 1761-1770 |
Oboe | Anton Mayer 1782-1790 |
Oboe | Joseph Czerwenka 1784-1790 |
Fagott | Johann Hinterberger 1761-1777 |
Fagott | Franz Czerwenka 1784-1790 |
Fagott | Joseph Steiner 1781-1790 |
Horn (spielte Violine) | Franz Pauer 1770-1790 |
Horn (spielte Violine) | Joseph Oliva 1770-1790 |
Pauke oder Fagott | Caspar Peczival 1773-1790 |
Violine | Luigi Tomasini 1761-1790 |
Violine (Stimmführer 2. Vl) | Johann Tost 1783-1788 |
Violine | Joseph Purgsteiner 1766-1790 |
Violine | Joseph Dietzl 1766-1790 |
Violine | Vito Ungricht 1777-1790 |
Violine (meist Viola) | Christian Specht 1777-1790 |
Violoncello | Anton Kraft 1779-1790 |
Violone | Carl Schieringer 1768-1790 |
Medien

Musik
Antal Dorati
Joseph Haydn
The Symphonies
Philharmonia Hungarica
33 CDs, aufgenommen 1970 bis 1974, herausgegeben 1996 Decca (Universal)



