2

C-Dur

Ordnung nach Hoboken
Hob.I: 2
Chonologische Ordnung
4
Tonart
C-Dur
Periode
Sinfonien für den Grafen Morzin 1757 bis 1761
Kompositionsdatum
1757-1759
Auftraggeber
Graf Morzin
Anzahl der Sätze
3
Echtheitsbeleg
Entwurfs-Katalog
Partitur-Ausgabe

Sinfonien um 1757-1760/61
Herausgeber: Sonja Gerlach und Ullrich Scheideler; Reihe I, Band 1; G. Henle Verlag München

Hob.I:2 Symphonie in C-Dur
Diese Symphonie widerlegt ein für allemal die Meinung, dass die Instrumentalwerke des jungen Haydn "konventionell" seien. Das eröffnende Allegro ist einzigartig; es ist Gegenstand einer Art von Dialog oder Konfrontation zwischen traditionellem und modernem Stil. Obwohl es schlicht mit einem eindringlich punktierten Unisono-Thema und einer homophonen Fortsetzung beginnt, beschwört die piano Gegendarstellung plötzlich den gelehrten Kontrapunkt. In der Tat ist der ganze Satz von freien Wechseln zwischen homophonen und kontrapunktischen Passagen beherrscht, die auf dem aufsteigend punktierten Thema basieren. Dieser Satz ist aber auch formal einzigartig. Er ist Haydns einziger schneller sinfonischer Anfangssatz, dem die inneren Wiederholungen seiner zwei Teile (Exposition; Durchführung und Reprise) fehlen. Obwohl die Exposition in ihrer Form klar ist, leitet die vermeintliche Durchführung schnell — zu schnell? — zu dem über, was sich als erster von insgesamt drei getrennten Rückgriffen auf die Tonika herausstellen soll. Warum? Weil Haydn das Thema weitere Male präsentieren möchte, nun in der Tonika, jedes Mal in einer neuen kontrapunktischen Ausarbeitung. In der Tat führt die letzte von ihnen in eine mehr oder weniger regelmäßige Reprise der zweiten, in der Tonika stehenden Themengruppe — ausgenommen ist eine letzte kontrapunktische Stelle, die, mit umgekehrtem Kontrapunkt, den Anfang der Durchführung wiederholt. Das Andante ist für die zwei im Unisono geführten Violinpartien ein Perpetuum mobile über einem laufenden Bass; obwohl es in Sonatenform steht, verzichtet es — genau wie das Allegro — auf die Binnenwiederholungen. Sogar das Finale, wenn auch rein stilistisch gesehen ein normaler 3/8 Da capo-Satz, ist formal bei Haydn einzigartig: eine fünfteilige Rondoform, A-B-A-C-A, mit dem ersten Teil in der Molltonika und dem zweiten in der Subdominante.
©James Webster

Analyse

Analyse

Analyse der Sätze

1. Satz
4,1
Satzbezeichnung
Allegro
Tonart
C-Dur
Form
Sonatenform
2. Satz
4,2
Satzbezeichnung
Andante
Tonart
G-Dur
Form
dreiteilige Liedform
3. Satz
4,3
Satzbezeichnung
Presto
Tonart
C-Dur
Form
Rondo
Spieldauert gesamt
ca. 9 Min.

Musiker

Musiker

Musiker

Anders als etwa bei den Opern lassen sich bei den Sinfonien, auf Grund ihrer unklaren zeitlichen Zuordnung, vollständige Besetzungs- bzw. Namenslisten der Orchestermusiker nicht anführen. Und es ist überhaupt nur bei einer der drei „Sinfonie-Schaffens-Phasen“ möglich, nämlich der mittleren Phase, jener am Hofe der Esterházys (1761-1781 letzte Sinfonie für das Esterház-Publikum) respektive 1790). Bei der ersten Phase, im Dienste des Grafen Morzin, also vor Esterházy (1757-1761) und der dritten Phase, jener danach (1782-1795) ist es überhaupt nicht möglich. Im Übrigen lässt sich die dritte Phase wiederum in drei Abschnitte gliedern: Jenen, in dem Haydn erstmals für ein „anderes“ Publikum als seines am Hofe Esterház komponierte (1782-1784), den Pariser Sinfonien (1785-1786) und den Londoner Sinfonien bis (1791-1795).
Namens- bzw. Gehaltslisten – und aus jenen wurde die Orchesterbesetzung „extrahiert“ - existieren also nur aus der Schaffensphase im Dienst der beiden Fürsten Esterházy, also von 1761 bis 1782.
Daher werden „nur“ jene Musiker angeführt, die im Dienste der beiden Fürsten Esterházy standen und mit Sicherheit über einen längeren Zeitraum in Haydns Orchester wirkten, quasi ein „All-Time – All-Stars-Orchester“. Ich behielt bei den betreffenden Musikern die Jahreszahl „-1790“ bei, da mit Sicherheit Haydn auch nach 1782 seine Sinfonien am Hofe zu Gehör brachte.

Leitung
Joseph Haydn
Orchestrierung
0|2|0|0 – 2|0 – 0 – Str.
Besetzung Orchester
0|2|0|0 – 2|0 – 0 – Str.
Besetzung
Flöte Franz Sigl 1761-1773
Flöte Zacharias Hirsch 1777-1790
Oboe Michael Kapfer 1761-1769
Oboe Georg Kapfer 1761-1770
Oboe Anton Mayer 1782-1790
Oboe Joseph Czerwenka 1784-1790
Fagott Johann Hinterberger 1761-1777
Fagott Franz Czerwenka 1784-1790
Fagott Joseph Steiner 1781-1790
Horn (spielte Violine) Franz Pauer 1770-1790
Horn (spielte Violine) Joseph Oliva 1770-1790
Pauke oder Fagott Caspar Peczival 1773-1790
Violine Luigi Tomasini 1761-1790
Violine (Stimmführer 2. Vl) Johann Tost 1783-1788
Violine Joseph Purgsteiner 1766-1790
Violine Joseph Dietzl 1766-1790
Violine Vito Ungricht 1777-1790
Violine (meist Viola) Christian Specht 1777-1790
Violoncello Anton Kraft 1779-1790
Violone Carl Schieringer 1768-1790

Medien

Medien

Musik

Antal Dorati

Joseph Haydn
The Symphonies
Philharmonia Hungarica
33 CDs, aufgenommen 1970 bis 1974, herausgegeben 1996 Decca (Universal)

1. Satz
4,1
2. Satz
4,2
3. Satz
4,3



Partitur

2









Haydn13

1757

1. Periode
Hob.I:1

1757/1758

1. Periode
Hob.I:37

1757-1759

1. Periode
Hob.I:18
Hob.I:2

1757-1760

1. Periode
Hob.I:4
Hob.I:27

1758-1760

1. Periode
Hob.I:10
Hob.I:20

1761/1762

1. Periode
Hob.I:36
Hob.I:33

1766

4. Periode

1771

4. Periode
Hob.I:52
Hob.I:42

1774/1775

5. Periode
Hob.I:68

1776

5. Periode
Hob.I:61

1777/1778

5. Periode
Hob.I:53 "L'Impériale"

1778/1779

5. Periode
Hob.I:71

1780

5. Periode
Hob.I:74
Hob.I:62

1781

5. Periode
Hob.I:73 "La chasse"

1787

8. Periode
Hob.I:89

-1788

8. Periode
Hob.I:88

1788

8. Periode
Hob.I:90
Hob.I:91

1789

8. Periode
Hob.I:92 "Oxford"

1793

10. Periode
Hob.I:99

1794

10. Periode
Hob.I:102

1796

1799

1801

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
I. Periode
Acide
 
I. Periode
 
I. Periode
 
I. Periode
La canterina
I. Periode
 
I. Periode
Lo speziale
 
I. Periode
 
I. Periode
Le pescatrici
 
I. Periode
 
I. Periode
 
II. Periode
 
II. Periode
 
II. Periode
 
II. Periode
Il mondo della luna
 
II. Periode
 
III. Periode
 
III. Periode
La fedeltà premiata
 
III. Periode
Orlando paladino
 
III. Periode
Armida
 
III. Periode
La vera costanza II