28
A-Dur
Sinfonien 1764 und 1765
Herausgeber: Horst Walter; Reihe I, Band 4; G. Henle Verlag München
Hob.I:28 Symphonie in A-Dur
Die A-Dur-Symphonie ist für 2 Oboen, 2 Hörner und Streichinstrumente gesetzt. Das Allegro di molto ist im 3/4-Takt, doch könnte man meinen, die fünf ersten Takte seien im 6/8-Takt. Die melodischen und rhythmischen Ideen des Anfangs setzen sich durch den ganzen Satz fort, eine der ersten monothematischen Partituren Haydns. Das Poco adagio (D-Dur, 2/4) besteht zu einem guten Teil aus einem reizvollen, geistreichen Dialog zwischen den Streichinstrumenten (legato) und den Soloviolinen (staccato) und verrät eine unverkennbar theatralische Dimension. Das gleiche gilt für das sehr lebhafte Menuett von buntester Klangfarbe und einem Trio in a-Moll für Streicher, das einen ausgeprägt slawischen Hauch verspüren lässt. Das Finale ist ein tänzerisches Presto assai im 6/8-Takt. Es fehlt nicht nur im Originalmanuskript, sondern auch in einigen zeitgenössischen Abschriften und in der Ausgabe von Bailleux (Paris 1769). Was diese Ausgabe angeht, schrieb ein Leipziger Journal, das die "plebejischen" und "balkanischen" Formen Haydns rügte, im Jahr 1770: Diese Symphonie "wurde kürzlich von einem unserer jungen Komponisten in eine annehmbare Form umgewandelt, indem er ihre Auswüchse entfernte. Der letzte Satz im 6/8-Takt fehlt jedoch in dieser Ausgabe. Man hätte wohl besser daran getan, das lächerliche Trio mit seinem Menuett wegzulassen".
©James Webster
Analyse

Analyse der Sätze




Musiker

Musiker
Anders als etwa bei den Opern lassen sich bei den Sinfonien, auf Grund ihrer unklaren zeitlichen Zuordnung, vollständige Besetzungs- bzw. Namenslisten der Orchestermusiker nicht anführen. Und es ist überhaupt nur bei einer der drei „Sinfonie-Schaffens-Phasen“ möglich, nämlich der mittleren Phase, jener am Hofe der Esterházys (1761-1781 letzte Sinfonie für das Esterház-Publikum) respektive 1790). Bei der ersten Phase, im Dienste des Grafen Morzin, also vor Esterházy (1757-1761) und der dritten Phase, jener danach (1782-1795) ist es überhaupt nicht möglich. Im Übrigen lässt sich die dritte Phase wiederum in drei Abschnitte gliedern: Jenen, in dem Haydn erstmals für ein „anderes“ Publikum als seines am Hofe Esterház komponierte (1782-1784), den Pariser Sinfonien (1785-1786) und den Londoner Sinfonien bis (1791-1795).
Namens- bzw. Gehaltslisten – und aus jenen wurde die Orchesterbesetzung „extrahiert“ - existieren also nur aus der Schaffensphase im Dienst der beiden Fürsten Esterházy, also von 1761 bis 1782.
Daher werden „nur“ jene Musiker angeführt, die im Dienste der beiden Fürsten Esterházy standen und mit Sicherheit über einen längeren Zeitraum in Haydns Orchester wirkten, quasi ein „All-Time – All-Stars-Orchester“. Ich behielt bei den betreffenden Musikern die Jahreszahl „-1790“ bei, da mit Sicherheit Haydn auch nach 1782 seine Sinfonien am Hofe zu Gehör brachte.
Flöte | Franz Sigl 1761-1773 |
Flöte | Zacharias Hirsch 1777-1790 |
Oboe | Michael Kapfer 1761-1769 |
Oboe | Georg Kapfer 1761-1770 |
Oboe | Anton Mayer 1782-1790 |
Oboe | Joseph Czerwenka 1784-1790 |
Fagott | Johann Hinterberger 1761-1777 |
Fagott | Franz Czerwenka 1784-1790 |
Fagott | Joseph Steiner 1781-1790 |
Horn (spielte Violine) | Franz Pauer 1770-1790 |
Horn (spielte Violine) | Joseph Oliva 1770-1790 |
Pauke oder Fagott | Caspar Peczival 1773-1790 |
Violine | Luigi Tomasini 1761-1790 |
Violine (Stimmführer 2. Vl) | Johann Tost 1783-1788 |
Violine | Joseph Purgsteiner 1766-1790 |
Violine | Joseph Dietzl 1766-1790 |
Violine | Vito Ungricht 1777-1790 |
Violine (meist Viola) | Christian Specht 1777-1790 |
Violoncello | Anton Kraft 1779-1790 |
Violone | Carl Schieringer 1768-1790 |
Medien

Musik
Antal Dorati
Joseph Haydn
The Symphonies
Philharmonia Hungarica
33 CDs, aufgenommen 1970 bis 1974, herausgegeben 1996 Decca (Universal)



