30
"Alleluja"
C-Dur
Sinfonien 1764 und 1765
Herausgeber: Horst Walter; Reihe I, Band 4; G. Henle Verlag München
Hob.I:30 Symphonie in C-Dur
Die Symphonie Nr. 30 ist auf drei Sätze beschränkt und fügt der Besetzung der zwei vorausgegangenen Symphonien im 2. und 3. Satz eine Flöte bei. Sie erhielt ihren Namen, weil das Allegro im 4/4-Takt zu Beginn das gregorianische "Halleluja" für Ostern verwendet. Diese Kirchenmelodie taucht gleich zu Beginn auf, zuerst jedoch versteckt in den Mittelstimmen (2. Oboe, Hörner, 2. Violinen), dann wieder überlagert von den 1. Violinen und der 1. Oboe, die das eigentliche Hauptthema vorstellen. Sie erscheint jedoch offen und leicht abgeändert als Seitenthema der Violinen. Man findet sie in der Entwicklung wieder, erneut versteckt und meist auf ihre vier ersten Noten reduziert. Doch erglänzt sie im Rahmen der Reprise in ihrer ursprünglichen Form zweimal hintereinander offen in den Blasinstrumenten, wobei das Seitenthema unmittelbar folgt. Im Andante (2/ 4) bleiben die zwei Hörner stumm, und eine Flöte tritt an ihre Stelle. Das Finale ist ein Menuett in A-B-C-A-Form, d.h. mit zwei Trios, doch ohne Wiederholungen des Menuetts zwischen dem Trio I und II. Das Menuett (A) und das Trio II (C) weisen die Besetzung des Kopfsatzes auf, während das Trio I (B) für Flöte und Streichinstrumente im Ländlerrhythmus steht. Trio II (C) hat wie die Trios der Symphonien Nr. 28 und 29 stark slawische Züge. Offensichtlich war 1765 für Haydn in dieser Hinsicht ein entscheidendes Jahr.
©James Webster
Analyse

Analyse der Sätze



Musiker

Musiker
Anders als etwa bei den Opern lassen sich bei den Sinfonien, auf Grund ihrer unklaren zeitlichen Zuordnung, vollständige Besetzungs- bzw. Namenslisten der Orchestermusiker nicht anführen. Und es ist überhaupt nur bei einer der drei „Sinfonie-Schaffens-Phasen“ möglich, nämlich der mittleren Phase, jener am Hofe der Esterházys (1761-1781 letzte Sinfonie für das Esterház-Publikum) respektive 1790). Bei der ersten Phase, im Dienste des Grafen Morzin, also vor Esterházy (1757-1761) und der dritten Phase, jener danach (1782-1795) ist es überhaupt nicht möglich. Im Übrigen lässt sich die dritte Phase wiederum in drei Abschnitte gliedern: Jenen, in dem Haydn erstmals für ein „anderes“ Publikum als seines am Hofe Esterház komponierte (1782-1784), den Pariser Sinfonien (1785-1786) und den Londoner Sinfonien bis (1791-1795).
Namens- bzw. Gehaltslisten – und aus jenen wurde die Orchesterbesetzung „extrahiert“ - existieren also nur aus der Schaffensphase im Dienst der beiden Fürsten Esterházy, also von 1761 bis 1782.
Daher werden „nur“ jene Musiker angeführt, die im Dienste der beiden Fürsten Esterházy standen und mit Sicherheit über einen längeren Zeitraum in Haydns Orchester wirkten, quasi ein „All-Time – All-Stars-Orchester“. Ich behielt bei den betreffenden Musikern die Jahreszahl „-1790“ bei, da mit Sicherheit Haydn auch nach 1782 seine Sinfonien am Hofe zu Gehör brachte.
Flöte | Franz Sigl 1761-1773 |
Flöte | Zacharias Hirsch 1777-1790 |
Oboe | Michael Kapfer 1761-1769 |
Oboe | Georg Kapfer 1761-1770 |
Oboe | Anton Mayer 1782-1790 |
Oboe | Joseph Czerwenka 1784-1790 |
Fagott | Johann Hinterberger 1761-1777 |
Fagott | Franz Czerwenka 1784-1790 |
Fagott | Joseph Steiner 1781-1790 |
Horn (spielte Violine) | Franz Pauer 1770-1790 |
Horn (spielte Violine) | Joseph Oliva 1770-1790 |
Pauke oder Fagott | Caspar Peczival 1773-1790 |
Violine | Luigi Tomasini 1761-1790 |
Violine (Stimmführer 2. Vl) | Johann Tost 1783-1788 |
Violine | Joseph Purgsteiner 1766-1790 |
Violine | Joseph Dietzl 1766-1790 |
Violine | Vito Ungricht 1777-1790 |
Violine (meist Viola) | Christian Specht 1777-1790 |
Violoncello | Anton Kraft 1779-1790 |
Violone | Carl Schieringer 1768-1790 |
Medien

Musik
Antal Dorati
Joseph Haydn
The Symphonies
Philharmonia Hungarica
33 CDs, aufgenommen 1970 bis 1974, herausgegeben 1996 Decca (Universal)


