Hob.I:4 Symphonie in D-Dur
Das Presto des ersten Satzes dieser Symphonie ähnelt dem Presto der Symphonie Nr. 1 als "Typus" (ebenfalls ein Presto in D-Dur), sowie in seinem "motivisch" treibenden Charakter und an Stellen wie dem Mollzwischenspiel für Violinen. Mit der eindrucksvoll zweifach modulierten Crescendo-Sequenz und dem langen spannungsgeladenen Übergang ist die Durchführung jedoch sehr verschieden. Das eigentlich Neue aber ist der Andante-Satz — eine von Haydns frühsten "atmosphärischen" Studien. Er steht in Moll, die Violinen spielen con sordino, und drei verschiedene Rhythmen werden in einer schwer zu beschreibenden Art miteinander vereinigt, die man jedoch, wenn man sie einmal gehört hat, nicht mehr vergisst: eine frei entwickelnde Melodie beginnt messa di voce; geschmeidig synkopierter, melodisch aktiver Innenteil; laufende Bassfigur. Der Tempo di Menuetto-Schluss beginnt mit einer von Haydns frühsten "thematischen" Gesten: während die Violinen im Presto die Tonskala von A nach D abwärts durchliefen, jagen sie jetzt wieder den gleichen Weg, von D nach A hoch. Dies ist eine Sonatenform en miniature; die "Durchführung", wenn auch nur ein langer Orgelpunkt auf der Dominante, bewegt sich im zweiten Teil nach Moll, zu einem Motiv, das das Ende des Andante-Satzes wieder in Erinnerung ruft.
©James Webster

Analyse der Sätze

Musiker

Anders als etwa bei den Opern lassen sich bei den Sinfonien, auf Grund ihrer unklaren zeitlichen Zuordnung, vollständige Besetzungs- bzw. Namenslisten der Orchestermusiker nicht anführen. Und es ist überhaupt nur bei einer der drei „Sinfonie-Schaffens-Phasen“ möglich, nämlich der mittleren Phase, jener am Hofe der Esterházys (1761-1781 letzte Sinfonie für das Esterház-Publikum) respektive 1790). Bei der ersten Phase, im Dienste des Grafen Morzin, also vor Esterházy (1757-1761) und der dritten Phase, jener danach (1782-1795) ist es überhaupt nicht möglich. Im Übrigen lässt sich die dritte Phase wiederum in drei Abschnitte gliedern: Jenen, in dem Haydn erstmals für ein „anderes“ Publikum als seines am Hofe Esterház komponierte (1782-1784), den Pariser Sinfonien (1785-1786) und den Londoner Sinfonien bis (1791-1795).
Namens- bzw. Gehaltslisten – und aus jenen wurde die Orchesterbesetzung „extrahiert“ - existieren also nur aus der Schaffensphase im Dienst der beiden Fürsten Esterházy, also von 1761 bis 1782.
Daher werden „nur“ jene Musiker angeführt, die im Dienste der beiden Fürsten Esterházy standen und mit Sicherheit über einen längeren Zeitraum in Haydns Orchester wirkten, quasi ein „All-Time – All-Stars-Orchester“. Ich behielt bei den betreffenden Musikern die Jahreszahl „-1790“ bei, da mit Sicherheit Haydn auch nach 1782 seine Sinfonien am Hofe zu Gehör brachte.

Musik

Partitur