24
D-Dur
Sinfonien 1764 und 1765
Herausgeber: Horst Walter; Reihe I, Band 4; G. Henle Verlag München
Hob.I:24 Symphonie in D-Dur
Die Besetzung der Symphonie Nr. 24 weist eine zusätzliche Flöte auf, allerdings nur im langsamen Satz und im Trio. Das Allegro übertrifft das von Nr. 23 an Nervosität und Kraft, und die Durchführung (hauptsächlich in Moll) steigert sich zu einem Wutausbruch. Nach einem Orgelpunkt erwartet man die Reprise. Sie kommt vor, ist jedoch sehr verschieden vom Anfang des Satzes: piano statt forte, Moll statt Dur, mit einem auf das Skelett reduzierten Thema. Diese stets gespannte Passage schließt auch die Entwicklung ab; die Durtonart und das forte, Ausdruck der Entspannung, setzen erst nach einigen Takten ein. Das Adagio in G-Dur (3/4) für Flöte und Streicher ist ein langsamer Concertosatz ohne Orchesterritornelle, doch mit einer Schlusskadenz (nicht von Haydn). Das Menuett erinnert mehr an einen Walzer oder Ländler als einen höfischen Tanz. Das für Haydn neuartige Finale (4/4) erinnert stark an den 1. Satz und kommt diesem auch fast gleich an Bedeutung. Haydn trennte sich von dem Manuskript von Nr. 28 wahrscheinlich ein paar Jahre vor seinem Tod, und es befindet sich heute in West-Berlin. Es umfasst übrigens nur die ersten drei Sätze. Nr. 23 findet sich nicht im Entwurf-Katalog; die drei anderen sind aufgeführt, jedoch in der Reihenfolge 29-31-28. Ohne Zweifel handelt es sich hierbei um die Reihenfolge ihrer Entstehung (30-29-31-28). Verschiedene Indizien weisen darauf hin, dass Nr. 28 als letzte geschrieben wurde.
©James Webster
Analyse

Analyse der Sätze




Musiker

Musiker
Anders als etwa bei den Opern lassen sich bei den Sinfonien, auf Grund ihrer unklaren zeitlichen Zuordnung, vollständige Besetzungs- bzw. Namenslisten der Orchestermusiker nicht anführen. Und es ist überhaupt nur bei einer der drei „Sinfonie-Schaffens-Phasen“ möglich, nämlich der mittleren Phase, jener am Hofe der Esterházys (1761-1781 letzte Sinfonie für das Esterház-Publikum) respektive 1790). Bei der ersten Phase, im Dienste des Grafen Morzin, also vor Esterházy (1757-1761) und der dritten Phase, jener danach (1782-1795) ist es überhaupt nicht möglich. Im Übrigen lässt sich die dritte Phase wiederum in drei Abschnitte gliedern: Jenen, in dem Haydn erstmals für ein „anderes“ Publikum als seines am Hofe Esterház komponierte (1782-1784), den Pariser Sinfonien (1785-1786) und den Londoner Sinfonien bis (1791-1795).
Namens- bzw. Gehaltslisten – und aus jenen wurde die Orchesterbesetzung „extrahiert“ - existieren also nur aus der Schaffensphase im Dienst der beiden Fürsten Esterházy, also von 1761 bis 1782.
Daher werden „nur“ jene Musiker angeführt, die im Dienste der beiden Fürsten Esterházy standen und mit Sicherheit über einen längeren Zeitraum in Haydns Orchester wirkten, quasi ein „All-Time – All-Stars-Orchester“. Ich behielt bei den betreffenden Musikern die Jahreszahl „-1790“ bei, da mit Sicherheit Haydn auch nach 1782 seine Sinfonien am Hofe zu Gehör brachte.
Flöte | Franz Sigl 1761-1773 |
Flöte | Zacharias Hirsch 1777-1790 |
Oboe | Michael Kapfer 1761-1769 |
Oboe | Georg Kapfer 1761-1770 |
Oboe | Anton Mayer 1782-1790 |
Oboe | Joseph Czerwenka 1784-1790 |
Fagott | Johann Hinterberger 1761-1777 |
Fagott | Franz Czerwenka 1784-1790 |
Fagott | Joseph Steiner 1781-1790 |
Horn (spielte Violine) | Franz Pauer 1770-1790 |
Horn (spielte Violine) | Joseph Oliva 1770-1790 |
Pauke oder Fagott | Caspar Peczival 1773-1790 |
Violine | Luigi Tomasini 1761-1790 |
Violine (Stimmführer 2. Vl) | Johann Tost 1783-1788 |
Violine | Joseph Purgsteiner 1766-1790 |
Violine | Joseph Dietzl 1766-1790 |
Violine | Vito Ungricht 1777-1790 |
Violine (meist Viola) | Christian Specht 1777-1790 |
Violoncello | Anton Kraft 1779-1790 |
Violone | Carl Schieringer 1768-1790 |
Medien

Musik
Antal Dorati
Joseph Haydn
The Symphonies
Philharmonia Hungarica
33 CDs, aufgenommen 1970 bis 1974, herausgegeben 1996 Decca (Universal)



