66

B-Dur

Ordnung nach Hoboken
Hob.I: 66
Chonologische Ordnung
68
Tonart
B-Dur
Periode
Späte Esterház-Sinfonien 1774 bis 1782; Die Zeit der „Opern-Sinfonien“
Kompositionsdatum
1775/1776
Auftraggeber
Fürst Nikolaus I. Joseph Esterházy
Anzahl der Sätze
4
Echtheitsbeleg
Entwurfs-Katalog
Partitur-Ausgabe

Sinfonien um 1775/76
Herausgeber: Sonja Gerlach und Wolfgang Stockmeier; Reihe I, Band 8; G. Henle Verlag München

Hob.I:66 Symphonie in B-Dur
Diese Symphonie beginnt mit einer Variante des Anfangs der Ouvertüre Hob. Ia: 7 — d.h. das Finale "B" der Symphonie Nr. 53; jedoch ist die Ähnlichkeit nur oberflächlich, da der Satz bald seinen eigenen Weg nimmt. Der Charakter ist durchgehend "nach vorne gehend"; wie so oft bei Haydn ist der Kontrast eher in den Fluss der Musik eingebettet als um sich selbst willen in den Vordergrund tretend. Daher wird die zweite Gruppe zunächst laut und entschlossen fortgesetzt; das kurze "zweite Thema" erlaubt kein Nachlassen der Energie; und das einzige weitergehende Piano ist die Rückführung auf einem labilen Akkord, der erst im letzten Moment in die übliche Dominante übergeht.
Das Adagio steht, wie in der Symphonie Nr. 61, im 3/4-Takt; anders wie in letzterem sind die Motive eher kurzatmig und additiv als choralartig, und entwickeln sich bald zu schnellen Sechzehntelnoten und Sechzehntel-triolen. Das Menuett basiert auf einem kurzen punktierten Motiv, von dem nur vorhergesagt werden kann, dass es sich auf unvorhersehbare Art und Weise entwickeln wird; die Rückkehr zum Hauptthema besteht aus einem weiteren charakteristischen Scherz. Das Trio beginnt entfernt von der Tonika und bringt dezente Subtilitäten an Harmonie und Phrasenbildung. Das Rondofinale, ein Scherzando e presto, ist das erste in dieser Folge, das wie ein spätes Rondo von Haydn klingt. Es besitzt ein Hauptthema, das Tovey als "verspielt" bezeichnet hätte und das auf fünftaktigen Phrasen basiert. Der Kontrapunkt ist in der mittleren Phrase nur angedeutet und bricht in Wirklichkeit in der ersten Episode hervor, die Funktionen der zweiten Gruppe und der Durchführung verbindet. Nach einer abwechslungsreichen Reprise täuscht die folgende Episode die verwandte Molltonart (die Subdominantparallele) vor, führt jedoch bald zur Subdominante und zu einer noch kontrapunktischeren Episode. Die folgende Reprise ist durch verschiedene Künste erweitert und führt schließlich zu der abschließenden thematischen Exposition. Mit ihrem Herumstapfen im Fortissimo, der rohen hoquetusartigen Führung und dem wiehernden Gelächter am Ende, ist diese kaum als subtil zu bezeichnen; es könnte hier nur schwerlich behauptet werden, dass die Kunst über die Unterhaltung triumphiert.
©James Webster

Analyse

Analyse

Analyse der Sätze

1. Satz
68,1
Satzbezeichnung
Allegro con brio
Tonart
B-Dur
Form
Sonatenform
2. Satz
68,2
Satzbezeichnung
Adagio
Tonart
F-Dur
Form
dreiteilige Liedform
3. Satz
68,3
Satzbezeichnung
Menuetto / Trio
Tonart
B-B-Dur
4. Satz
68,4
Satzbezeichnung
Scherzo e presto
Tonart
B-Dur
Form
Rondo
Spieldauert gesamt
ca. 29 Min.

Musiker

Musiker

Musiker

Anders als etwa bei den Opern lassen sich bei den Sinfonien, auf Grund ihrer unklaren zeitlichen Zuordnung, vollständige Besetzungs- bzw. Namenslisten der Orchestermusiker nicht anführen. Und es ist überhaupt nur bei einer der drei „Sinfonie-Schaffens-Phasen“ möglich, nämlich der mittleren Phase, jener am Hofe der Esterházys (1761-1781 letzte Sinfonie für das Esterház-Publikum) respektive 1790). Bei der ersten Phase, im Dienste des Grafen Morzin, also vor Esterházy (1757-1761) und der dritten Phase, jener danach (1782-1795) ist es überhaupt nicht möglich. Im Übrigen lässt sich die dritte Phase wiederum in drei Abschnitte gliedern: Jenen, in dem Haydn erstmals für ein „anderes“ Publikum als seines am Hofe Esterház komponierte (1782-1784), den Pariser Sinfonien (1785-1786) und den Londoner Sinfonien bis (1791-1795).
Namens- bzw. Gehaltslisten – und aus jenen wurde die Orchesterbesetzung „extrahiert“ - existieren also nur aus der Schaffensphase im Dienst der beiden Fürsten Esterházy, also von 1761 bis 1782.
Daher werden „nur“ jene Musiker angeführt, die im Dienste der beiden Fürsten Esterházy standen und mit Sicherheit über einen längeren Zeitraum in Haydns Orchester wirkten, quasi ein „All-Time – All-Stars-Orchester“. Ich behielt bei den betreffenden Musikern die Jahreszahl „-1790“ bei, da mit Sicherheit Haydn auch nach 1782 seine Sinfonien am Hofe zu Gehör brachte.

Leitung
Joseph Haydn
Orchestrierung
0|2|0|2 – 2|0 – 0 – Str.
Besetzung Orchester
0|2|0|2 – 2|0 – 0 – Str.
Besetzung
Flöte Franz Sigl 1761-1773
Flöte Zacharias Hirsch 1777-1790
Oboe Michael Kapfer 1761-1769
Oboe Georg Kapfer 1761-1770
Oboe Anton Mayer 1782-1790
Oboe Joseph Czerwenka 1784-1790
Fagott Johann Hinterberger 1761-1777
Fagott Franz Czerwenka 1784-1790
Fagott Joseph Steiner 1781-1790
Horn (spielte Violine) Franz Pauer 1770-1790
Horn (spielte Violine) Joseph Oliva 1770-1790
Pauke oder Fagott Caspar Peczival 1773-1790
Violine Luigi Tomasini 1761-1790
Violine (Stimmführer 2. Vl) Johann Tost 1783-1788
Violine Joseph Purgsteiner 1766-1790
Violine Joseph Dietzl 1766-1790
Violine Vito Ungricht 1777-1790
Violine (meist Viola) Christian Specht 1777-1790
Violoncello Anton Kraft 1779-1790
Violone Carl Schieringer 1768-1790

Medien

Medien

Musik

Antal Dorati

Joseph Haydn
The Symphonies
Philharmonia Hungarica
33 CDs, aufgenommen 1970 bis 1974, herausgegeben 1996 Decca (Universal)

1. Satz
68,1
2. Satz
68,2
3. Satz
68,3
4. Satz
68,4



Partitur

66









Haydn13

1757

1. Periode
Hob.I:1

1757/1758

1. Periode
Hob.I:37

1757-1759

1. Periode
Hob.I:18
Hob.I:2

1757-1760

1. Periode
Hob.I:4
Hob.I:27

1758-1760

1. Periode
Hob.I:10
Hob.I:20

1761/1762

1. Periode
Hob.I:36
Hob.I:33

1766

4. Periode

1771

4. Periode
Hob.I:52
Hob.I:42

1774/1775

5. Periode
Hob.I:68

1776

5. Periode
Hob.I:61

1777/1778

5. Periode
Hob.I:53 "L'Impériale"

1778/1779

5. Periode
Hob.I:71

1780

5. Periode
Hob.I:74
Hob.I:62

1781

5. Periode
Hob.I:73 "La chasse"

1787

8. Periode
Hob.I:89

-1788

8. Periode
Hob.I:88

1788

8. Periode
Hob.I:90
Hob.I:91

1789

8. Periode
Hob.I:92 "Oxford"

1793

10. Periode
Hob.I:99

1794

10. Periode
Hob.I:102

1796

1799

1801

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
I. Periode
Acide
 
I. Periode
 
I. Periode
 
I. Periode
La canterina
I. Periode
 
I. Periode
Lo speziale
 
I. Periode
 
I. Periode
Le pescatrici
 
I. Periode
 
I. Periode
 
II. Periode
 
II. Periode
 
II. Periode
 
II. Periode
Il mondo della luna
 
II. Periode
 
III. Periode
 
III. Periode
La fedeltà premiata
 
III. Periode
Orlando paladino
 
III. Periode
Armida
 
III. Periode
La vera costanza II