5
A-Dur
Sinfonien um 1757-1760/61
Herausgeber: Sonja Gerlach und Ullrich Scheideler; Reihe I, Band 1; G. Henle Verlag München
Hob.I:5 Symphonie in A-Dur
Dies ist die erste von zwei Symphonien der ersten Folge mit der Satzfolge langsam — schnell — Menuett — schnell. Folglich ist der erste langsame Satz ein Adagio ("ma non troppo") ernst in der Stimmung, dicht gearbeitet mit einer zarten sechstaktigen Eröffnungsmelodie, die durch konzertante Hornrufe gekennzeichnet ist. (In all dem ähnelt dies der bekannteren Symphonie Nr. 21 in A-Dur [Folge 4], außer dass dort die Oboen die konzertante Führung übernehmen). Sein Aufbau ist eine einfache Sonatenform, in der die Hörner die Struktur bestimmen: der Anfang der Reprise ist durch neue Bläserverdoppelungen des Hauptthemas hervorgehoben, das Ende durch die unerwartete Wiederkehr eines Signals.
Der 2. Satz, ein Allegro im 3/4 Takt, wird zuerst von einem einstimmigen Hauptthema mit auffallend punktierten Rhythmen beherrscht, dann von unablässig vorwärts treibender Musik, was sich hauptsächlich durch Synkopen und Tremolos ausdrückt. Sogar der einzige kurze "kontrastierende" Gedanke besteht aus ruhelosen Achtelnoten und sich sequenzartig entwickelnden Motiven; wie so oft bei dem frühen Haydn, ist dies alles andere als entspannend. Der Anfang der Reprise vereinigt eindrucksvoll die Tremolos und das punktierte Anfangsthema — das letztere als freier Kanon mit einer Viertelnote Abstand. Das kraftvolle Menuett stellt wieder die Blasinstrumente heraus, besonders im Trio. Das kurze aber lebhafte Finale, Presto alla breve, basiert auf schnell wechselnden, hauptsächlich kontrapunktischen Phrasen.
©James Webster
Analyse

Analyse der Sätze




Musiker

Musiker
Anders als etwa bei den Opern lassen sich bei den Sinfonien, auf Grund ihrer unklaren zeitlichen Zuordnung, vollständige Besetzungs- bzw. Namenslisten der Orchestermusiker nicht anführen. Und es ist überhaupt nur bei einer der drei „Sinfonie-Schaffens-Phasen“ möglich, nämlich der mittleren Phase, jener am Hofe der Esterházys (1761-1781 letzte Sinfonie für das Esterház-Publikum) respektive 1790). Bei der ersten Phase, im Dienste des Grafen Morzin, also vor Esterházy (1757-1761) und der dritten Phase, jener danach (1782-1795) ist es überhaupt nicht möglich. Im Übrigen lässt sich die dritte Phase wiederum in drei Abschnitte gliedern: Jenen, in dem Haydn erstmals für ein „anderes“ Publikum als seines am Hofe Esterház komponierte (1782-1784), den Pariser Sinfonien (1785-1786) und den Londoner Sinfonien bis (1791-1795).
Namens- bzw. Gehaltslisten – und aus jenen wurde die Orchesterbesetzung „extrahiert“ - existieren also nur aus der Schaffensphase im Dienst der beiden Fürsten Esterházy, also von 1761 bis 1782.
Daher werden „nur“ jene Musiker angeführt, die im Dienste der beiden Fürsten Esterházy standen und mit Sicherheit über einen längeren Zeitraum in Haydns Orchester wirkten, quasi ein „All-Time – All-Stars-Orchester“. Ich behielt bei den betreffenden Musikern die Jahreszahl „-1790“ bei, da mit Sicherheit Haydn auch nach 1782 seine Sinfonien am Hofe zu Gehör brachte.
Flöte | Franz Sigl 1761-1773 |
Flöte | Zacharias Hirsch 1777-1790 |
Oboe | Michael Kapfer 1761-1769 |
Oboe | Georg Kapfer 1761-1770 |
Oboe | Anton Mayer 1782-1790 |
Oboe | Joseph Czerwenka 1784-1790 |
Fagott | Johann Hinterberger 1761-1777 |
Fagott | Franz Czerwenka 1784-1790 |
Fagott | Joseph Steiner 1781-1790 |
Horn (spielte Violine) | Franz Pauer 1770-1790 |
Horn (spielte Violine) | Joseph Oliva 1770-1790 |
Pauke oder Fagott | Caspar Peczival 1773-1790 |
Violine | Luigi Tomasini 1761-1790 |
Violine (Stimmführer 2. Vl) | Johann Tost 1783-1788 |
Violine | Joseph Purgsteiner 1766-1790 |
Violine | Joseph Dietzl 1766-1790 |
Violine | Vito Ungricht 1777-1790 |
Violine (meist Viola) | Christian Specht 1777-1790 |
Violoncello | Anton Kraft 1779-1790 |
Violone | Carl Schieringer 1768-1790 |
Medien

Musik
Antal Dorati
Joseph Haydn
The Symphonies
Philharmonia Hungarica
33 CDs, aufgenommen 1970 bis 1974, herausgegeben 1996 Decca (Universal)



